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Crowdfunding-Talk mit Regisseur Jakob M. Erwa (Homesick)

In meinem Beitrag Crowdfunding-Talk 2014 – Wie geht’s weiter? habe ich ein kleines Fazit zum letztjährigen #cfew – also zu meinem Crowdfunding-Talk auf www.ununi.tv – gegeben. Darin habe ich angekündigt, im Vorfeld mehr über meine Talk-Gäste und ihre Projekte zu informieren. Bitte sehr, los geht’s. 

#cfew 27 mit Jakob M. Erwa 

Mein Talk-Gast am 27. Januar 2014 ist der in Berlin lebende Österreichische Regisseur Jakob M. Erwa, der mit seinem Langfilmdebüt Heile Welt aus dem Jahre 2007 unter anderem mit dem Großen Diagonale-Preis ausgezeichnet wurde. Den 90-minütigen Arthouse-Psychothriller HOMESICK will der Filmemacher nun frei und unabhängig von herkömmlicher Sender- und Förderpolitik selbst produzieren und hat sich aus diesem Grund für eine Crowdfunding-Kampagne entschieden. Im August 2013 wurde die Kampagne auf startnext gestartet, bis Mitte Oktober konnte das Team rund um Jakob M. Erwa knapp 12.000 Euro von den Fans einsammeln. Im ununi.TV-Crowdfunding-Talk spricht der Regisseur mit mir über den Schritt, den Film via Crowdfunding zu finanzieren und welche positiven, wie negativen Erfahrungen er damit gemacht hat.

Der Crowdfunding-Talk startet heute um 12.30 Uhr auf www.ununi.TV und dauert ca. 15 Minuten. Wie immer könnt ihr auch Fragen stellen, entweder via Twitter mit dem Hashtag #cfew oder direkt auf der Google Plus-Seite von ununi.TV. Im Nachgang werde ich das aufgenommene Interview sowie ein paar Notizen dazu hier ergänzen. 

Wenn ihr auch ein spannendes Projekt kennt, dann könnt ihr hier ein Crowdfunding-Projekt für #cfew vorschlagen.

INHALTLICHE ZUSAMMENFASSUNG: 

  • Timecode 03:52 – Jakob spricht darüber, warum er sich für Crowdfunding entschieden hat: „Weil ich gemerkt habe, dass in den letzten Jahren (…) die Produktionsprozesse, die Förderprozesse, die Prozesse einen Film zu machen, als Newcomer, als neuer, junger Filmemacher unfassbar lang dauern (…) und immer frustrierend, lähmender geworden sind, habe ich mir gedacht, dass kann nicht sein, dass die Prozesse so lang dauern, dass man drei Jahre wartet, bis ein Ding finanziert ist. (…) Es muss auch andere Möglichkeiten geben (…) und irgendjemand hat dann zu mir gesagt „Mach’s doch selbst“.“ 
  • Timecode 06:46 – Jakob über Crowdfunding als Marktrecherche-Tool: „Grade im Kunst oder Kulturbereich ist ja eigentlich eine super Möglichkeit, um auch vorab schon abzuchecken „Interessiert das überhaupt irgendwen?“
  • Timecode – Jakob über Förderung vs. Crowdfunding: „Das ist schon gut (Anmerkung: das Film-Fördersystem) und Crowdfunding darf nie das herkömmliche Fördersystem ersetzen wollen oder auch nur den Anreiz geben, dass sich die Förderungen zurückziehen und sagen „Naja, dann sollen das die anderen machen. Dann sollen die ihre Kunst selber finanzieren. Das darf auf keinen Fall auf nur irgendeine Art ein Signal sein. Aber Crowdfunding kann eine super Ergänzung sein.“
  • Timecode 10:27 – Jakob zum Thema Kultursponsoring: „Ich kann mich noch erinnern, dass ich während des Studiums auch meine Kurzfilme produziert habe und da war Kultursponsoring, also vor 2006-2008, noch eine ganz andere Nummer. Da konnte ich Betriebe anschreiben und die haben dann gesagt: „Ja, mein Gott. Das geht bei uns in der Steuer durch, kein Problem.“.“ 
  • Timecode 16:28 – Jakob über Facebook und Crowdfunding-Kommunikation: „Die Facebook-Seite haben wir begonnen, um das Casting anzukündigen. (…) Das kannte ich auch von alten Projekten von mir, wo ich schon ein Produktionstagebuch geschrieben habe (…) Ich finde das immer sehr spannend, wie man Projekte begleiten und wie man ein Publikum schon vorab binden oder interessieren kann dafür.“
  • Timecode 20:49 – Jakob’s Crowdfunding-Tipps: „Eine sehr genaue Vorbereitung ist sehr wichtig. Ich habe die komplette Kampagne sechs Wochen vorbereitet, (…) dieses Crowdfunding-Video gedreht, (…) wir haben sehr genau überlegt, was die Texte sagen, wo wir posten, wie wir rausgehen können. Ich glaube, es ist auch wichtig, was ist die Summe. Nicht irgendeine Fantasie-Summe, (…) sondern auch realistisch zu sein, und zu sagen, das brauch ich, so viel traue ich mir zu, das kann ich erreichen, aber trotzdem auch nicht tief stapeln. Und sich drauf gefasst machen und sich klar sein, dass es ein Full-Time-Job ist, diese Crowdfunding-Kampagne zu machen. Ich war einfach jeden Tag beschäftigt.“ 


homesick jakob m. erwa

Das Team von Homesick. Bildquelle: http://www.homesick-film.de/

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