Dass Crowdfunding auch in Österreich auf dem Vormarsch ist, das zeigt sich immer mehr. Zahlreiche Projektinhaber starten ihre Projekte auf den diversen Plattformen, sowohl im equity-based, als auch im reward-based Bereich. Vielleicht an dieser Stelle noch einmal der Hinweis auf meine Grafik „Die vier Arten von Crowdfunding„, die ich drüben bei ikosom schon vor längerer Zeit veröffentlicht habe.
Vermehrt kommen diese Projekte aus dem Raum Linz bzw. aus Oberösterreich. Ein Grund, warum ich auch gemeinsam mit der Creative Region Linz & Upper Austria, der Informations- und Serviceplattform zur Stärkung der Kreativwirtschaft in OÖ, seit September eine Crowdfunding-Sprechstunde anbiete. Zwei dieser Projekte möchte ich nun kurz vorstellen, weil ich bei beiden ein klein wenig in beratender Funktion tätig war.
Leo „Bud“ Welch Documentary Movie
Der Linzer Wolfgang Almer, u.a. Kurator des Linzfest und Filmproduzent, arbeitet aktuell an einem Dokumentarfilm über den US-Blues Musiker Leo Welch, der dieses Jahr im Alter von 82 Jahren sein Debütalbum veröffentlichte. Wolfgang hat den Gitarristen und Sänger zum Linzfest geholt und war danach begeistert. So begeistert, dass er nun einen Film über ihn und sein Leben drehen will. Für die Realisierung benötigen er und seine Kollegen allerdings noch das nötige Kleingeld, den Leo geht demnächst auf Tour und diese Gelegenheit soll genutzt werden. Weil öffentliche Förderungen und andere Finanzierungswege zu lange auf sich warten lassen, haben sich Wolfgang und sein Team für Crowdfunding entschieden. Ein paar Tipps hat er sich dabei in meinem Online-Crowdfunding-Workshop geholt. Unter anderem habe ich ihn dabei unterstützt, sein Projekt auf der US-Plattform Kickstarter zu launchen. Diese Woche hatte Wolfgang Geburtstag und er freut sich sicher, wenn ihr ihm nachträglich alles Gute wünscht, indem ihr seine Kampagne unterstützt. Bisher wurde knapp die Hälfte der rund 15.000 Dollar eingesammelt, das Projekt läuft noch 5 Tage, also ranhalten. Hier geht’s lang: Leo „Bud“ Welch Documentary Movie
Küche am Graben
Ein anderes Projekt läuft seit einigen Tagen auf startnext: die Küche am Graben. Dahinter steht das Team des Stadtbekannten „Wirt am Graben“ den man als „jungen Gastronomiebetrieb mit herzlichen Menschen, innovativen Ideen, ausgezeichneten regionalen Speisen und einem gemütlichen Rastgarten mitten in der Stadt“ kennt. Einen Teil seiner Räumlichkeiten soll nun adaptiert und umgebaut werden, um darin eine Küche zum Mieten mitten in Linz zu machen. Diese soll Lehrküche, Treffpunkt und Schaufenster zugleich sein, das Team rund um den Wirt Pierre Jean Levassor und die Chefin Martina Traxler unterstützt dabei auch gerne bei Menüplanung und Bestellung und hilft auch mal mit Personal und Lebensmittel aus. Insgesamt 20.000 Euro sollen via Crowdfunding eingesammelt werden, der angenehme Nebeneffekt dabei: die Supporter sind auch gleich die ersten Kunden und Nutzer der Mietküche und können auf diese Weise gleich in den Genuss selbst gekochter Spezialitäten kommen. Die Aktion läuft noch 23 Tage, rund 15 Prozent sind bereits finanziert. Hier der Link: Küche am Graben
Mehr zu den beiden Projekten sowie zur Crowdfunding-Beratung in der Tabakfabrik Linz gibt’s übrigens auch in der aktuellen Print-Ausgabe der Linzer TIPS vom Mittwoch, 17. September 2014, KW 38 (Seite 14) bzw. in der Online-Ausgabe der TIPS: Immer mehr Projekte aus Linz setzen auf Crowdfunding